David Albertovich Frank-Kamenetskii
( 1910 – 1970 )
Frank-Kamenetskii wurde 1910 in Vilna, Littauen, als Sohn von Albert G. und Anna A. Frank-Kamenetskii geboren. 1917 zieht die Familie zuerst nach Moskau um. Ein Jahr später ging es weiter nach Irkutsk. Hier wurde der Vater Dekan der Fakultät für Chemie an der neu gegründeten Universität.
1931 erlangt F.-K. einen Abschluß am Polytechnischen Institut in Tomsk im Fachgebiet Bergbauwesen. Anschließend arbeitet F.-K. als Bergbauingenieur in einer Kupfermine in Ostsibirien bis 1934. Nebenbei bildet er sich F.-K. in Mathematik, Physik und physikalischer Chemie im Selbststudium weiter.
F.-K. schreibt an N. N. Semenov in Leningrad (St. Petersburg). Dieser lädt ihn ein an das Institut für physikalische Chemie zu kommen, um dort zu studieren. F.-K. schließt dieses Studium 1938 mit dem Diplom in Chemie ab. Während des Studiums veröffentlicht F.-K. Arbeiten über Verbrennungstheorie und Kettenreaktionen.
1935 heiratete F.-K. zum zweiten Male. Auf den beiden nachfolgenden Bildern ist die Familie mit Bekannten im Jahre 1945 in Gorky zu sehen.
Im Jahre 1941 verläßt F.-K. , verursacht durch den II. Weltkrieg, Leningrad und zieht nach Kazan an die Wolga. Dort wurde das Leningrader Institut wieder neu aufgebaut. In diesem Jahr wird auch der zweite Sohn Maxim geboren.
In Kazan beschäftigt sich F.-K. mit der Umwandlung von Graphit zu Diamand. 1943 wird F.-K. in Mathematik und Physik von der russischen Akademie der Wissenschaften promoviert. Seit 1944 lebt F.-K. in Gorky ( Novgorod ) und ist Dekan der Fakultät für Technische Chemie an der dortigen Universität.
Von 1947 bis 1948 wohnt F.-K. in Moskau. Er arbeitet im Institut für physikalische Chemie. N. N. Semenov ist Direktor dieses Instituts. Er veröffentlicht sein berühmtes Buch
"Diffusion and Heat Transfer in Chemical Kinetics"
zunächst in russischer Sprache. 1955 erscheint eine englische Ausgabe und 1959 wird dieses Werk auch ins Deutsche übersetzt :
"Stoff- und Wärmeübertragung in der chemischen Kinetik"
Im Jahre 1948 verläßt F.-K. Moskau und zieht nach Satov - ein streng geheimer Ort an der Wolga, auch Arzamas-16 oder Los Arzamas genannt - um. Dort arbeitet er an dem sowjetischen Projekt mit, das sich mit dem Bau der Atombombe und später mit der Wasserstoffbombe beschäftigt.
1952 erleidet F.-K. einen Herzanfall. Seit dieser Zeit hat F.-K. immer wieder gesundheitliche Probleme.
Diese Aufnahme entstand 1950 in Sartov. Von links nach rechts zu sehen sind Y. B. Zeldovich, ein enger Freund von F.-K. aus Leningrader Zeiten, Andrei Sakharov, der Vater der russischen Atombombe und D. A. Frank-Kamenteskii. Für seine Mitarbeit erhält F.-K. mehrere Auszeichnungen.
Die Arbeit in Sartov beendet F.-K. 1956 und zieht erneut nach Moskau um. Er wird dort Leiter eines Labors für Atomenergie und Direktor des Instituts für Plasmaphysik an der Moskauer Universität an der er auch Vorlesungen hält. F.-K. arbeitet an diesem Institut bis zu seinem Tode 1970.
F.-K. veröffentlicht zahlreiche Werke über Plasmaphysik und Biophysik sowie über
- Physikalische Prozesse im Innern der Sterne
- Plasma - der vierte Zustand der Materie
- Nukleare Astrophysik
Die Bilder von D. A. Frank-Kamenetskii wurden von seinem Sohn Maxim Frank-Kamenetskii zur Verfügung gestellt.